Die Drei Zinnen umrunden

Die Drei Zinnen umrunden

Relativ früh ging es für uns los, auf die ca. 1,5-stündige Autofahrt von Brixen zu den Drei Zinnen. Dort hatten wir eine Tour geplant, bei der wir einmal die Drei Zinnen umrundeten. Bereits die Anfahrt bot uns eine schöne Aussicht; kurz vor dem Dürrensee erhaschten wir den ersten Blick auf die Drei Zinnen. Das Wetter spielte soweit mit; es war etwas bewölkt, sodass die Spitzen von unten noch nicht sichtbar waren. Ansonsten war es jedoch gut angesagt, angenehm warm, und wir waren zuversichtlich, dass auch die letzten Wolken im Laufe des Tages verschwinden würden. Die letzten Meter (bzw. 7 km) zu unserem Ausgangspunkt, der Auronzo-Hütte, führten uns über eine Mautstraße, für die wir stolze 30 € zahlen durften. Dafür fuhren wir auf einer top ausgebauten Straße, und der Parkplatz war auch inklusive.

Bei der Auronzo-Hütte angekommen, parkten wir unser Auto, packten unsere Sachen und machten uns auf den Weg. Wir liefen den Rundweg in umgekehrter Richtung, um den Touristenmassen zu entgehen. Das funktionierte die ersten Meter auch. Es ging ziemlich flach los, wir genossen die Aussicht und ab und zu kamen uns andere Wanderer entgegen. Ziemlich schnell stellte sich jedoch heraus, dass die Tour oder die Drei Zinnen generell sehr beliebt sind, denn uns kamen immer mehr Wanderer aus den verschiedensten Nationen entgegen.

Nach ca. 1,5 km erhaschten wir den ersten Blick auf die Drei Zinnen, die zwar noch nicht ganz wolkenfrei, aber dennoch beeindruckend waren. Von hier aus ging es kurz über ein paar Schneefelder und dann unterhalb der Drei Zinnen erst einmal etwas bergab. Auf dem Weg kamen wir an der Langalm vorbei, welche jedoch wie alle anderen Hütten in der Region Anfang Juni noch geschlossen war. Von dort aus ging es weiter unterhalb der Drei Zinnen.

Blick auf die Langalm

Irgendwann erblickten wir in der Ferne die Dreizinnenhütte, die wir als Zwischenziel eingeplant hatten. Die entgegenkommenden Wanderer wurden immer mehr und in der Ferne konnten wir erkennen, dass uns auf dem Rückweg noch einige weitere Schneefelder begegnen würden. Wir hofften insgeheim, dass bis wir diese durchqueren, die meisten anderen Wanderer die Runde schon hinter sich hatten oder zumindest weniger unterwegs waren, sodass wir nicht so viel Gegenverkehr auf den Schneefeldern haben würden. Wir näherten uns Stück für Stück der Dreizinnenhütte, während sich das Wetter beziehungsweise die Wolkenlage rund um die Drei Zinnen immer wieder veränderte, sie aber nie ganz sichtbar waren.

Nach einem angenehmen, langsamen Abstieg durften wir kurz vor der Dreizinnenhütte noch einmal ein paar Höhenmeter machen. Am Ende dieses Aufstiegs führte uns der Weg wieder durch ein Schneefeld. Zu diesem Zeitpunkt schien die Sonne sehr stark auf den Schnee, was unsere Sicht stark einschränkte und es nach dem Aufstieg auch sehr warm machte. Nach dem Schneefeld bogen wir vom Weg ab und machten einen kleinen Umweg, da unser Zwischenziel nicht auf dem Rundweg um die Drei Zinnen lag. Kurz darauf erblickten wir die Dreizinnenhütte in voller Pracht.

Blick auf die Dreizinnenhütte

Dort angekommen, machten wir es uns erstmal auf der Terrasse unter einem Dach bequem, denn das Wetter schlug schnell wieder um und ohne die wärmende Strahlung der Sonne, die uns bei den Schneefeldern wärmte, wurde es schnell kalt. Nach einem kurzen Vesper, bei dem wir die Aussicht genossen und uns fragten, ob sich die Wolken rund um die Drei Zinnen verziehen würden, machten wir uns auf den Weg zum Drei-Zinnen-Blick. Ein paar Meter weiter oben befinden sich mehrere kleine Höhlen, aus denen man einen perfekten Blick auf die Drei Zinnen hat. Dort verweilten wir ein wenig und warteten, dass die Wolken etwas aufklaren.

Einige Zeit später (nach ein paar Geburtstagsanrufen) wurden wir plötzlich von zwei Hubschraubern überrascht, wahrscheinlich der italienischen Luftwaffe, die einen sehr tiefen Überflug und dann einige Umrundungen der Drei Zinnen machten. Circa 30 Minuten flogen sie in der Umgebung der Drei Zinnen umher. Wir machten uns dann wieder auf den Weg, unsere Umrundung zu beenden. Ganz wolkenfrei wurden die Drei Zinnen in diesem Zeitraum nicht, aber wir konnten dank der dynamischen Wolkenbewegungen immer wieder einzelne Spitzen bestaunen. Mittlerweile waren deutlich weniger Wanderer unterwegs.

Blick auf die Drei Zinnen in mitten von Schneefeldern

Auf dem Weg zurück zum Rundweg führte uns unser Weg plötzlich durch einen kleinen Bach, der sich mittlerweile auf dem Weg gebildet hatte; die Sonne machte dem Schnee doch ganz schön zu schaffen. Zurück auf dem Rundweg, stiegen wir relativ schnell in die Schneefelder ein. Unser Wunsch wurde erfüllt, und so kamen uns bis auf ein Pärchen keine Wanderer entgegen. Auf dem höchsten Punkt des Rundwegs angekommen, wo sich auch ein paar andere Wanderer versammelt hatten, machten wir noch eine kleine Fotosession und einen Drohnenflug, bevor wir uns auf den Weg zurück zur Auronzo-Hütte machten.

Der Rückweg führte nach einem kurzen Abstieg über einen relativ breiten, einfachen Wanderweg mit schönen Ausblicken in das angrenzende Tal. Circa 45 Minuten später kamen wir wieder am Parkplatz an.

Hier noch unsere gesamte Route auf Komoot:

Wir haben die Umrundung der Drei Zinnen sehr genossen, es war eine wunderschöne Runde mit atemberaubenden Ausblicken. Auch wenn das Wetter nicht perfekt war und die ganze Runde schon ziemlich überlaufen war, würden wir die Tour jedem empfehlen, der die Drei Zinnen mal von nahem bestaunen möchte.